Mittwoch, 15. März 2023

Hurra – die Miezen kommen!

Speedy & Ricky
Die Entscheidung ist gefallen, Ihr möchtet Euer weiteres Leben mit ein paar Fellnasen bereichern und ihnen ein glückliches Katzenleben schenken. Dann darf es jetzt ans Einrichten des katzenfreundlichen Heims gehen. Vorfreude ist doch immer die schönste Freude.


Die Grundausstattung sollte aus verschiedenen Utensilien bestehen, die unerlässlich sind. Ich werde Euch in diesem Beitrag zunächst lediglich eine Übersicht der anzuschaffenden Ausstattung geben und in nächster Zeit noch weiter auf verschiedene Qualitäten eingehen und warum welche Produkte artgerecht sind und andere wiederum nicht.

Ganz wichtig sind natürlich Katzentoiletten und ihre Streu. Ob Ihr Euch jetzt für ein offenes oder geschlossenes stilles Örtchen entscheiden wollt, obliegt auch Euren persönlichen Vorlieben. Wenn es ein geschlossenes Modell wird, dann nehmt bitte die Klappe raus, denn Katzen mögen es nicht, wenn sie nach ihrem Geschäft rauskommen wollen oder der Kumpel schon lauernd direkt vor der Tür sitzt. Grundsätzlich gilt aber die Faustregel: Immer eine Katzentoilette mehr wie Katzen vorhanden sind.
Da ich ein Haus mit zwei Etagen bewohne, habe ich bei fünf Katzen sogar acht Katzentoiletten. Dies hängt allerdings damit zusammen, dass sich die Miezen auf beiden Etagen aufhalten und dann ist es schon sinnvoll, wenn auch im oberen Bereich die Möglichkeit für das Geschäft besteht. Zwei davon sind mit einer Haube ausgestattet, bei dem Rest handelt es sich um offene Modelle.

Bei der Katzenstreu empfehle ich gerne eine feine Klumpstreu, die sanft zu den Pfötchen ist und Euch recht wenig Arbeit bereitet. Der Vorteil bei einer Klumpstreu besteht darin, dass Ihr lediglich die jeweiligen Klumpen rausnehmen müsst und entsprechend wieder neue Streu nachfüllt. Wann Ihr genau die komplette Streu erneuern müsst, kann pauschal nicht gesagt werden. Der Zeitraum kann von wenigen Wochen bis zu zwei Monaten reichen. Aber keine Bange, Ihr werdet es an der Streu und der Toilette sehen, wenn die Zeit gekommen ist.

Zur weiteren Ausstattung gehören natürlich Futter- und Trinknäpfe. Diese sollten gerne aus Keramik sein. Vor allem Metallnäpfe stehen in Verdacht, bei den Stubentigern Kinnakne hervorzurufen. Kunststoff kann irgendwann nicht nur unansehnlich aussehen, sondern auch zu viele Bakterien beinhalten, die sich im Laufe der Zeit in irgendwelchen Kratzern oder sonstigen kleinen Beschädigungen innerhalb des Napfes einarbeiten und nicht mehr entfernt werden können. Bei Kunststoff kann es sogar relativ schnell gehen. Keramik beugt dem Ganzen vor, da sie bedenkenlos in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden dürfen.

Natürlich wollt Ihr, dass sich Eure neuen, vierbeinigen Mitbewohner rundum wohlfühlen. Dann gehören entsprechende Katzenmöbel, wie ein Kratzbaum zu den absoluten Must-haves. Schaut gleich nach einem größeren und artgerechten Modell mit dicken, langen Stämmen, die nicht nur einem Tobanfall der Miezen problemlos standhalten können, sondern an denen sich die Katze während der Krallenpflege richtig schön lang machen kann. Wusstet Ihr schon? Das Kratzen an einem Kratzbaum baut sogar Stress ab. Die Liegeflächen sollten mit abnehmbaren Kissen ausgestattet sein, die mal eben zwischendurch eine Runde in der Waschmaschine drehen dürfen. Nicht abnehmbare Liegeflächen haben den Nachteil, dass man den kompletten Kratzbaum entsorgen kann, wenn mal ein Unglück wie Spuckeritis oder nicht schnell genug zum Katzenklo kommen, danebengeht. Weiterhin haben sich Kratztonnen bewährt, die in jedem kleinen Raum noch einen Platz finden und die optimale Ergänzung zu einem Kratzbaum bilden. Aber auch hier gilt: Die Liegefläche sollte abnehmbar und waschbar sein.

Katzen jagen nicht nur sich gerne, sondern den verschiedensten Dingen hinterher. Da darf natürlich artgerechtes Spielzeug nicht fehlen. Und hierbei solltet Ihr nicht nur an Eure Stubentiger, sondern auch an Euch selber denken.
Sehr beliebt sind Fellmäuse, entweder piepend oder auch nicht, aufziehbar oder ganz normal, sowie Fellbällchen in jeder nur erdenklichen Variation. Meine Bande liebt es, diese einfach mal so im Vorbeigehen durch die Bude zu fegen, aber dann auch wieder ins Schnäuzchen zu nehmen und wegzuschleppen. Ihr glaubt ja gar nicht, wo ich schon das ganze Katzenspielzeug wiedergefunden habe! Von unter dem Sofa bis unter dem Schrank oder in irgendwelchen Ecken der Küche oder Wohnzimmer war wohl schon alles dabei.

Aber selbst ihr Mensch eignet sich ganz hervorragend als Spielpartner. Von daher empfehle ich Euch Spielangeln. Diese gibt es in den verschiedensten Ausführungen, die aber – nach meiner Erfahrung – aller sehr gerne genommen werden. Sie haben den großen Vorteil, dass Eure Hände geschont werden, denn Katzen kennen beim Spielen keine Verwandten. Und so kann es passieren, dass Ihr mit Bällen, Spielmäusen oder nur den Händen dezent filetiert werdet. Das meinen Eure Stubentiger natürlich nicht böse, aber wie sollen sie denn auch wissen, dass ihre Krallen uns in der Haut nicht wirklich guttun? Gleichermaßen wird das Spielen mit einer Spielangel das Verhältnis zwischen Euren Fellpopos und Euch maßgeblich verbessern.

Zu den weiteren Utensilien, die Ihr Euer tierische Neuzugang für ein glückliches Leben bei Euch benötigt, zählen kuschelige Kissen oder Decken, die Ihr auf verschiedenen Plätzen in Haus oder Wohnung legen könnt. Katzen lieben es, wenn sie ein warmes, kuscheliges Plätzchen auf der Fensterbank haben, um dem Treiben draußen zuschauen zu können. Eine Decke auf Sessel oder Sofa schützt gleichermaßen vor zu viel Fell. Kissen und Decken lassen sich jederzeit schnell und unkompliziert auswaschen und sind dank Trockner innerhalb von wenigen Stunden wieder einsatzbereit. Wer keinen Trockner besitzt, sollte vielleicht einen Satz extra parat haben und nach Bedarf austauschen.

Natürlich darf das Wichtigste nicht fehlen: das Katzenfutter. Bitte investiert hier gleich etwas mehr in der Anschaffung und kauft hochwertiges Nassfutter mit einem hohen Fleisch- oder Fischanteil und ohne jegliche Zuckerzusätze, Getreide, pflanzliche oder tierische Nebenerzeugnisse. Empfehlenswert sind minimal drei verschiedene Marken. Katzen sind Karnivoren, also Fleischfresser, und sollten von daher auch entsprechend gefüttert werden. Auch wenn die entsprechenden Marken etwas teurer sind, so benötigen Eure Fellpopos deutlich weniger Futter als von anderen einschlägigen Marken, die häufig in der Werbung zu sehen und im Supermarkt zu finden sind. Darüber hinaus legt Ihr schon damit den Grundstein für ein langes und vor allem gesundes Katzenleben.

Trockenfutter hat grundsätzlich auf dem Speiseplan der Miezen nichts, aber auch wirklich so rein gar nichts zu suchen. Es ist mehr eine Erfindung der Industrie für – nun, wie sage ich es jetzt freundlich – schwer beschäftigte Katzenbesitzer, die ihren Stubentigern mal schnell zwei Handvoll in die Futterschale werfen und dann aus der Wohnung gerauscht sind. Es hilft jedoch dem Tier überhaupt nicht, im Gegenteil. Es schadet der Gesundheit der Mieze sogar noch, und das auf lange Sicht ganz maßgeblich. Eine Miniportion Trockenfutter ist lediglich für Intelligenzspiele wie das berühmte Fummelbrett oder Kullerbälle geeignet. Aber selbst hier gibt es deutlich bessere Varianten, die von den Katzen sogar noch bevorzugt werden. Ich rede hier von Trockensnacks, die von verschiedenen Herstellern erhältlich sind. Diese sind zweifelsohne als eine gesunde Alternative zum Trockenfutter zu sehen.

Zu dem komplexen Thema Katzenfutter, warum Nassfutter und wie Ihr, falls Ihr schon einen Zucker- oder Trockenfutter-Junkie zu Hause habt, auf hochwertiges Nassfutter umstellen könnt, werde ich später gesondert in einem eigenen Beitrag eingehen.

Damit habt Ihr bereits eine gute Grundausstattung, die Eure Fellknäuel lieben werden. Und glaubt mir eins, Euch wird immer wieder etwas einfallen oder beim Bummel durch ein Zoofachgeschäft ins Auge fallen, womit Ihr das Herz Eurer Mäuse (und auch Eures) erfreuen könnt.

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